logo

Marktgemeinde
St. Veit im Pongau

 

Streuobstsorte des Jahres 2024 - St. Veiter Pfelzkirsche

Veröffentlichungsdatum27.02.2024Lesedauer2 Minuten
Streuobstsorte des Jahres 2024 - St. Veiter Pfelzkirsche

Internationaler „Tag der Streuobstwiese“ am Freitag, 26. April 2024

 

Auf Initiative der ARGE Streuobst Österreich und des Umweltdachverbandes wird am Freitag 26. April europaweit der „Tag der Streuobstwiese“ stattfinden. Damit soll die Bedeutung der Streuobstwiesen für die Tier- und Pflanzenwelt und die Gesellschaft in ganz Europa hervorgehoben werden.   https://orchardseverywhere.com/

Der „Tag der Streuobstwiese“ hat jeweils am letzten Freitag im April seinen Platz im Kalender.

Um diese Jahreszeit stehen in vielen Regionen in Österreichs, Deutschlands und der Schweiz sowie unter anderem auch in der Bretagne, der Normandie, in Luxemburg und in Slowenien, die Streuobstbäume in Blüte.

Europaweit werden Streuobst-Initiativen, ObstverarbeiterInnen, Naturschutzorganisationen, Schulen und Tourismusregionen diesen Tag nutzen, um auf die Streuobstwiesen als Ort der Biodiversität, der Obstvielfalt, der Erwerbsgrundlage, des Genusses und der Erholung und als wichtiger Teil der Kulturlandschaft aufmerksam zu machen. 

Streuobstwiesen sind „Hot Spots“ der biologischen Vielfalt

Mit über 5.000 verschiedenen Tier- und Pflanzenarten, die hier eine Heimat finden können, zählen Streuobstwiesen zu den artenreichsten Lebensräumen Mitteleuropas. Schätzungen gehen davon aus, dass es alleine in Österreich mehr als 3000 verschiedene Obstsorten gibt und viele davon nur mehr auf traditionellen Streuobstwiesen zu finden sind. In Deutschland wurden Streuobstwiesen kürzlich auch in die Liste des „Immateriellen Kulturerbes“ aufgenommen. 

Schützen durch Nützen

Streuobstbestände sind Kulturlandschaften, sie sind vom Menschen geschaffen und ihr Weiterbestand ist nur gesichert, wenn sie gepflegt und bewirtschaftet werden. Der Streuobstbau ist klima- und ressourcenschonend und erbringt viele Leistungen für die Allgemeinheit: Er ist landschafts- und ortsbildprägend, identitätsstiftend, schafft und erhält Lebensräume für Pflanzen- und Tiere und dient der Erholung und dem Tourismus. Der Streuobstbau ist ein wesentlicher Faktor für die Erhaltung der Biodiversität und der Sortenvielfalt im Obstbau. Die Produktion von Obst und die Nutzung der Wiese dienen sowohl als Einkommensquelle als auch der Selbstversorgung. 

 

Damit die Streuobstbestände langfristig erhalten bleiben, sind zwei Faktoren ausschlaggebend:

  • Die Bewirtschaftung muss ein ausreichendes Einkommen ermöglichen (faire Preise für Streuobst, Wertschöpfung durch Streuobstprodukte)
  • Eine entsprechende Abgeltung der Wohlfahrtsleistungen von Streuobstwiesen im Rahmen von Agrar- und Umweltförderungen

Streuobstwiesen sind gefährdet

Der Lebensraum Streuobstwiese ist jedoch akut gefährdet. Vor 1960 gab es in Österreich noch ca. 35 Mio. großkronige Obstbäume in der Landschaft. Heute sind nur mehr ca. 4,5 Mio. Bäume vorhanden und der Rückgang hält an. Die Streuobstbäume sind oft überaltert, in einem schlechten Zustand, wenig gepflegt und es fehlt an Nachpflanzungen, die den Streuobstbau nachhaltig sichern. Mit dem Rückgang der Obstbäume ist ein enormer Verlust an Lebensräumen und an Vielfalt in der Kulturlandschaft einhergegangen. Für eine Trendumkehr ist es hoch an der Zeit!